Die Synology DiskStation DS213 – eine Odyssee


Gestern kam meine Synology DiskStation DS213 un die beiden Western Digital Red 3TB Platten.

Synology DS213

Update 1Update 2Update 3Update 4Update 5Update 6

Das Setup gestaltete sich ziemlich einfach. Platten reingeschraubt, Netzwerk und Strom angeschlossen. Fertig. Über http://find.synology.com einfach die Disk Station finden und dem Setup Prozess folgen. Zack. Fertig. Die Platten werden formatiert, das RAID eingerichtet – Ich setze auf ein RAID-1, der Datensicherheit wegen. Gleich wird auch der aktuelle Softwarestand von Synology herunter geladen.

Setup-Prozess

Habe direkt mal einen User für die Time Machine Backups eingerichtet. Die Freigabe wurde von Time Machine sofort gefunden. Die Einrichtung am Macbook war eben so einfach, wie das Setup der Station. Der Backup Vorgang startete. Fast 980.000 Objekte wollte Time Machine kopieren. Gut, dann lassen wir den Rechner mal in Ruhe arbeiten.
Also den zweiten Mac meiner Frau ebenfalls für Time Machine konfiguriert. Hier waren es „nur“ 750.000 Objekte.
Jut, dann kopiere ich noch die 43 GB Musik rüber.

Während die Kopier-Prozesse liefen, schaute ich mir die Oberfläche etwas genauer an. Sehr schick. Funktional. Ich Installierte vorbereitend den iTunes Server und PhotoStation.

Zeit fürs Bett. Hier noch schnell das mobile Webinterface und die Apps für Android bewundert.

Hauptmenü im mobilen Webinterface Zustand der DS213 im mobilen Webinterface

Heute Morgen dann die Überraschung: alle Kopiervorgänge gestoppt. Das Webinterface der DiskStation nicht erreichbar. Die Netzwerk-Freigaben nicht erreichbar. Aber ein Ping geht durch. Auch die Status-LEDs signalisieren, dass alles ok sei. Also versuche ich über den Power-Knopf zu rebooten. Die LED fängt an zu blinken. Hm. Vermutlich braucht sie ne Weile. Erstmal Zähne putzen. Als ich zurück komme ist der Zustand unverändert. Also ziehe ich hart den Strom ab. Siehe da, die DS213 bootet und ist wieder erreichbar. Im Log steht nur, dass es um 2:20 Uhr heute Nacht einen unerwarteten Reboot gab. Jetzt kopieren die Time Machine Backups wieder.

Update 16.11.2012 10:40: Weiter geht’s…

Es wird nicht besser. Der gleiche Fehler trat noch mal auf. Also habe ich die gleiche Fehlerbehandlung noch mal versucht. Wieder das gleiche Phänomen. Also habe ich gestern Abend ein Firmware-Update gemacht und auf eine statische IP umgestellt. Jetzt bootet die DS213 nicht mehr. Sie fährt noch ein Stückchen hoch, dann fängt die Status LED an orange zu blinken und die Station piept wie wild…

Ich hab dann mal den Synology Support kontaktiert. Bin gespannt, wie schnell die antworten.

Update 18.11.2012 17:20: Der Support antwortet

Hier meine Anfrage:

Hello to the Support Team of Synology,

I bought the DS213 because I heard, that it is the best I could buy. Until now it is hard to believe for me.

At wednesday the station was delivered. The setup was without any problems. In the evening I added an user for Time Machine Backups and started the Time Machine at both Macbooks. In the next morning the process had stopped with an error. I could not reach the web interface or the network shares, but I could send a ping to the station. I tried to reboot via the power button at the front. The power LED began to flash blue, but nothing else happend for 10 Minutes, so I pulled the power cable and rebooted the station. In the logs I could find two entries „reboot after inproper shutdown“. One at about 2:20am and one at 6:30am. At 6:30 I pulled the power cable. So the other entry must be the error. But I could not find any further information about the kind of the error.
So I started the Time Machine backups again, because the DS213 Dashboard said „Your stations is working well.“ But again after a certain time the same error occurred. Again I pulled the power cable. So I thought maybe there is a problem with the dynamic IP. So I switched to a static IP and I did a firmware update.
Since then the DS213 does not boot properly. Now I can restart via power button, but the DS213 just starts, beeps a lot and the status LED is flashing with orange light.
I could not fill in the serial number field in this webform, because I cannot access the webinterface.

I hope you can help me soon, so I can be happy with the Synology Diskstation.

Kind Regards, Martin

Der Support hat geantwortet:

Please send me a copy of your Kernel log. The Kernel log is a technical log file which can give us more technical information about your system. To save your Kernel log:

1. Log into DSM of your Diskstation using admin account
2. You can see the address on your browser that looks like http://192.168.xx.xx:5000/webman/index.cgi
3. Add ?diagnose=debug to the address, like http://192.168.x.xx:5000/webman/index.cgi?diagnose=debug
4. Press „Enter“, then the file can be downloaded.
5. Please rename the Kernel Log to „debug.dat“ before sending it.

Es ist ja nicht so, als würde ich nicht darauf hinweisen, dass meine Station nicht mehr erreichbar ist. Ich also auch kein Kernel-Log schicken kann. Vermutlich musste das Ticket noch schnell beantwortet werden um den Service-Level einzuhalten – andererseits war schon fast Wochenende und Feierabend. Also schicken wir dem Kunden erstmal was, damit er was zu tun hat… Bisher macht Synology keinen guten Eindruck…

Mal schauen, wie sich auf meine Antwort darauf reagieren.

as I said in my mail before: I cannot access the webinterface anymore.
The diskstation is just beeping and the status led is flashing in
orange. The webinterface is not reachable. Looks like the webserver is
not started. The station is reachable via ping, but nothing else.

Update 20.11.2012 21:45: Einen Schritt weiter…

Wir sind einen Schritt weiter. Gestern hatte ein Kollege eine Idee. Er besitzt auch eine Synology DiskStation und er erklärte mir, dass das OS auf den Festplatten installiert sei. Heute habe ich dann die Partitionen auf den Platten gelöscht und diese wieder in die DiskStation gesteckt. Jetzt konnte der Synology Assistant die DiskStation sofort finden.
Also habe ich erst auf „Verbinden“ geklickt. Es öffnete sich der Browser und der Installations-Assistent erschien.

Also habe ich die Installation erneut gestartet. Erst sah auch alles ganz gut aus. Leider brach dann die Installation mit der Fehlermeldung „Die Datei konnte nicht installiert werden. Die Datei ist wahrscheinlich beschädigt. (13)“ ab.

Eine Möglichkeit hatte ich ja noch: Die Installation mittels Synology Assistant. Von der Website lud ich die Datei „DSM_DS213_2661.pat“ herunter. Diese habe ich dann mit dem Synology Assistant versucht zu installieren. Wieder bracht die Installation mit der gleichen Fehlermeldung – jetzt nur etwas ausführlicher – ab. Die Fehlermeldung sagt, dass ein Telnet-Port freigeschaltet wurde um einem

Support-Mitarbeiter Zugriff zu gewähren. Das wird dann wohl der nächste Schritt sein. Ich habe den Support erneut kontaktiert und bin gespannt, wie es nun weitergehen soll.

Update 28.11.2012 21:05: Es geht nicht voran.

Nachdem mein Ansprechpartner bei Synology ein paar Tage nicht im Büro war und auch kein anderer geantwortet hat, bekam ich am Montag eine Email. Er verstünde nicht, warum Schritt 3, das Formatieren der Datenpartition übersprungen worden wäre. Ob ich sicher sei, dass die Partitionen gelöscht waren. Ich dachte es läge daran, dass ich vorher bereits einen fehlerhaften Versuch unternommen hatte die Firmware per Webinterface aufzuspielen.

Er bat mich darum die Partitionen auf den Platten erneut zu löschen, die Synology per Ethernet-Kabel direkt zu verbinden (haha, ich hab ein Macbook Air. Kein Ethernet) und dann die Software erneut aufzuspielen. Gut, das Macbook meiner Frau hat noch einen Ethernet-Anschluss. Also hab ich mir heute die Sharkoon QuickPort Pro Festplatten Dockingstation eines Kollegen geliehen und die Platten erneut partioniert. Mir fiel ins Auge, dass das Macbook meinte nur eine 800GB Partition erstellen zu können. Das wunderte mich doch etwas. Ich habe die Partition dennoch angelegt. Ich dachte mir, dass die Synology die Platte eh platt macht. Leider habe ich beim Mac keine Möglichkeit gefunden nur die Partitionen zu löschen und keine neuen zu erstellen.

Als ich nun versuchte die Firmware mittels Synology Assistant zu installieren, übersprang der Assistant wieder die Datenpartition. Also denke ich mir mal, dass da der Hase im Pfeffer sitzt. Also muss ich irgendwie die Festplatte platt machen… Nur wie. Produktiv stehen hier nur zwei Macs rum.

Der Desktop-Rechner läuft schon seit 1,5 Jahren nicht mehr. Ich weiß gar nicht, wo ich Tastatur und Maus dafür habe. Oder ein Stromkabel. Dann gibt’s da noch nen älteres LG Xnote Notebook mit Windows7 drauf. Allerdings auf Koreanisch. Damit kann ich nix anfangen. Das Ding geht auch nicht ins WLAN. Fehlermeldung auf Koreanisch. Also kann ich auch keine Live-CD brennen.

Dann habe ich mit unetbootin einen Knoppix USB-Stick erstellt. Nach dessen Fertigstellung meldet unetbootin, dass der USB Stick nicht am Mac bootbar sei. Am LG kann ich nicht ins Boot-Menü. Alles Koreanisch.

Ich geb’s auf für heute. Demnächst gehe ich an den Linux-Rechner meines Dads und werde da die Platten neu partitionieren. Hoffentlich.

Update 03.12.2012 07:00: Erkenntnisse

Es kristallisiert sich immer weiter heraus, dass diese Odyssee eine Verkettung ungünstiger Umstände ist. Den ersten Fehler habe ich gemacht: Das Firmware-Update reagierte nicht mehr. Dachte ich. Vermutlich war ich nur zu ungeduldig. Damit habe ich das OS gecrasht. Da die DiskStation das OS auf den Platten ablegt, lässt sich durch das Formatieren der Platten relativ einfach das System zurücksetzen. Da war dann der zweite Fehler: Wie oben schon geschrieben hat das Macbook via USB nur 800GB erkannt. Ich dachte, dass die DS213 eh selbst neu partitioniert und formatiert. Also habe ich halt die Partitionen neu angelegt.

Am Wochenende hatte ich die Platten nun an einem Linux-Rechner mit SATA Controller. Gparted hat auch gleich rumgemeckert, dass da jemand die P

Synology DS213 Admin Interface

artitiontable verpfuscht hat. Also haben wir die Partitiontable repariert und erstmal keine Partition angelegt, da sich Gparted erstmal weigerte eine 3TB Partition anzulegen. Nachdem ich die Platten wieder in das Gehäuse geschraubt hatte, konnte ich problemlos das Betriebssystem wieder aufspielen. Nach dem Login vermeldete das System, dass die Platten „abgestürzt“ waren und das System die Platten „synchronisiere“. Ich dachte mir, dass er wohl eine Partition anlegen und diese gleich formatieren würde. Was halt ein Weilchen dauert. Nach 6h war der Prozess bei 80%, also habe ich Feierabend gemacht.

Als ich mir am nächsten Morgen das System anschaute, musste ich feststellen, dass mir der Speichermanager zwar zeigt, dass die Platten ok seien, aber auch, dass sie eine Größe von 0 Byte haben. Da ich gestern keine Zeit hatte, konnte ich mich noch nicht wieder drum kümmern.

Update 26.12.2012 13:30: Vorläufiges Ende

Nachdem der Service per telnet auf der Synology war, gab es die einzige Erkenntnis, dass das Volume nicht richtig formatiert sei. Ob ich das System über einen neuen Weg (Menu > Control Panel > Restore Defaults > Format Disk and restore to default factory settings) vollständig zurücksetzen könnte. Diesen einen Versuch startete ich dann noch mit dem gleichen Ergebnis wie bisher: Die DS213 war nicht erreichbar. Ich müsste wieder die Partitionen löschen… Ach, lassen wir das.

Also habe ich bei getgoods.de angerufen und mir eine Retouren-Nummer geben lassen. In ca. 4 Wochen (also jetzt noch ca. 3 Wochen) soll ich die DiskStation wiederbekommen. Dann hoffentlich lauffähig.

Ich bin sehr gespannt, ob ich das Ding irgendwann noch mal nutzen kann…

Update 04.01.2013 14:45: Neues Jahr – neues Glück

Am 27.12. bekam ich eine Mail von getgoods.de, die mir vorab schon mal eine neue DiskStation auf den Weg schicken wollten:

Sehr geehrter Herr Schumacher,

wir entschuldigen uns bei Ihnen wegen den entstandenen Unannehmlichkeiten.

Ich habe für Sie einen Auftrag über ein neues Gerät erstellt.

Das Gerät wird in ca. 1-2 Werktag von unserer Versandabteilung an DHL übergeben.

Sie erhalten eine Versandmail in der der ursprüngliche  Rechnungsbetrag aufgeführt ist, dies ist keine Zahlungsaufforderung, da Sie die Ware schon bezahlt haben.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Dieser Austausch erfolgt unter dem Vorbehalt der Nachbelastung von Reparaturkosten und fehlender Teile.

Eine Nachbelastung erfolgt insbesondere wenn sich bei der Garantiereparatur herausstellt, dass ein unzulässiger Fremdeingriff erfolgte und die Garantievoraussetzungen entfallen sind oder die uns übersandte Ware nicht komplett war oder ähnliches. In diesen Fällen behalten wir uns hiermit die Nachbelastung ausdrücklich vor.

Da war ich ja mal gespannt. Gestern war es dann endlich so weit. Die DiskStation kam bei mir zu hause an. Ich schraubte die Platten ein, die noch in dem „kaputten“ Zustand vom letzten Versuch waren. Auf diesen Platten hatte ich mit der alten DS213 keine Chance ein System zu installieren. Ich hätte erst die Partitionen löschen und neue erstellen müssen.

Nach dem Einschalten meldete sich die DS213 direkt im Synology Assistant mit dem Status „Konfiguration verloren“. Ich verband mich mit der Weboberfläche, auf der ich direkt gefragt wurde, ob ich das DSM installieren möchte. Gesagt – getan. Das Setup verlief ohne Zwischenfälle oder Komplikationen – wie schon beim ersten Versuch erwartet. Das Volume wurde erstellt. Mir standen also 2,73TB Platz zur Verfügung. Allerdings wollte das DSM erst noch einen Konsistenzcheck der Platten machen. Also habe ich es mal in Ruhe arbeiten lassen. Ich wollte kein Risiko eingehen. Heute morgen dann die große Freude: Alles im Lot! Die Station lief noch, das Volume existiert noch, der Konsistenzcheck verlief ohne Fehler.

Also habe ich einige Gemeinsame Ordner erstellt, Nutzer angelegt und direkt das TimeMachine Backup von meinem Macbook Air gestartet. das Läuft jetzt seit ca. 6 Stunden. 130GB wurden bereits gesichert… Soweit war ich noch nie.

#ProjectBackup kann also starten.


5 Antworten zu “Die Synology DiskStation DS213 – eine Odyssee”

  1. Spannend zu lesen. Da bin ich froh, dass ich den Synology Support noch nicht brauchte. Meine DS1812+ läuft wie am Schnürchen. Eine Festplatte hat zwischenzeitlich einen defekt gehabt: Platte im laufenden Betrieb getauscht, rund einen Tag gewartet bis alles wieder synchron war und weiter ging’s…